Von den vielen Ortschaften zwischen Reggane und Adrar gehört Tamentit eher zu den grösseren. Sie wirkt auf den ersten Blick relativ modern, es gibt ein Lycée, ein Spital und sogar zwei Museen.
Umso erstaunlicher der Eindruck, der ein Spaziergang durch den Ort und dessen alter, teils noch erhaltener oder wiederaufgebauter Ksar hinterlässt. Die Menschen antworten auf Grussworte kaum, schauen weg und ignorieren uns. Die Kinder, sonst eigentlich immer lustig, fröhlich und neugierig, wirken irgendwie seltsam und reagieren auf uns fast ängstlich. Es ist kurz nach drei Uhr, sie tragen alle eine Holztafel mit Suren bei sich und kommen wohl aus der Koranschule.
Wir kennen diese Stimmung aus dem Senegal, haben sie bisher aber in Algerien noch nie so erlebt. Darauf angesprochen, findet auch Mazouz, der 79jährige Besitzer des ‘Rose de Sable’ in Timimoun, das sei ein seltsamer Ort, einst orthodox und heute fundamentalistisch.