Gespannt fahren wir morgens zur 6km entfernten Verzweigung bei Hassi M’Dakane, wo es ausser einer mittelgrossen Militärbasis mit Flugfeld nichts gibt. Schon von weitem ist erkennbar, dass es hier keine echte Wahl gibt und es somit müssig ist, mit der Entscheidung wegen des Schadens am Auto zur RN50 zu fahren, zu hadern.
Trotzdem frage ich die, ab unserem Erscheinen sichtlich erfreuten, jungen Militärs am Checkpoint nach dem Weg nach Chenachen. Sie schütteln den Kopf, geradeaus sei gesperrt, die Strasse ausschliesslich dem Militär vorbehalten und fügen hinzu (wie immer ohne Sinn für Abenteuer-Romantik), da sie noch nicht durchgängig geteert sei, ginge es nach Tindouf ohnehin schneller via Tabelbala.
Wir fahren also weiterhin nach Nordwesten und geniessen auf der vorzüglichen und nach wie vor fast leeren Strasse die Landschaft, wo’s im Gegensatz zum absolut vegetationslosen, südlichen Teil der ‘Route Tsabit-Chenachen’ auch wieder Oueds und Bäume gibt.

Tabelbala ist von Süden kommend die erste Siedlung nach rund 500km, mal abgesehen von der Militärbasis bei M’Dakane. Sie war einst ein wichtiger Halt auf der Karawanenroute von Südmarokko nach Timbuktu. Hier sprechen die meisten noch heute weder arabisch noch Tamazight, sondern Korandjé, eine Songhaï-Sprache (warum wohl?). Die heute offensichtlich aufstrebende Kleinstadt ist die grösste zwischen Béchar und Tindouf und lebt von der Landwirtschaft (Palmeraie, Gemüseanbau, Viehzucht), wie uns der herbeigeeilte Vize-Bürgermeister im Dorfladen erklärt. Kein Wunder, soll man doch an gewissen Stellen der Region schon in weniger als einem Meter Tiefe auf Wasser stossen.

Nachdem wir uns den Friedhof Zaouiet Sidi Zekri mit den grossen Mausoleen und die alte französische Gefängnisbastion auf einer Anhöhe neben der Stadt angesehen haben, fahren wir noch weiter bis kurz vor die RN50.