Da unser Projekt von der Polisario Administration sabotiert wurde, beenden wir unsere Arbeit und verlassen die Lager.
Ab dem Militär-Checkpoint vor Tindouf werden wir um die Stadt herum zum nördlichen Gendarmerie-Checkpoint geführt und können dort nach längerem Verhandeln eine Eskorte bis nach Béchar verhindern. Sie versprechen uns, dass wir ab Oum El Assel (nach etwa 160km) allein weiterfahren können.
Dort stellt sich aber heraus, dass wir belogen wurden und die Eskorte mindestens bis Hassi Khebi, also weitere 200km fortgesetzt werden soll. Wir drehen daraufhin beim Checkpoint kurzerhand um und fahren zurück ins Dorf, wo wir erstmal essen gehen, während unsere Bewacher in der Hitze warten. Später und nach einigen Diskussionen lassen sie uns aus heiterem Himmel fahren. Unverzüglich nutzen wir die Gelegenheit, denn wir trauen der Sache nicht ganz, und schaffen es, unerkannt ins 70km entfernte Oued zu verschwinden, in welchem wir schon auf der Hinfahrt einige Tage biwakierten. Und dem netten Herrn von der Gendarmerie National, der dann abends sechs mal anruft (“Bonjour Monsieur Stephan …”), verrate ich unseren Standort partout nicht.

Anderntags sind wir ab dem Checkpoint bei Fort Lotfi (Tinfouchy) natürlich wieder auf dem Radar der grünen Männchen, wehren aber auf den nächsten 400km alle Versuche uns eine Eskorte aufzudrücken durch stures Stehenbleiben, unvermitteltes Umdrehen und renitentes Diskutieren erfolgreich ab. Observiert werden wir aber dennoch und als wir gegen Abend kurz vor Hamaguir auf eine Piste nach Süden abbiegen, werden wir nach 2km filmreif ausgebremst und zurück zur Strasse gebracht. Dort verweigern wir die Weiterfahrt zum 10km entfernten Posten, mit dem Hinweis auf unser Alter und die sich anbahnende Dunkelheit und bescheren so sechs Gendarmen eine Nacht in ihren zwei Nissans.

Morgens gibt es gemütlich Kaffee und nebenbei die unterdessen routinierten Verweigerungsspielchen mit diesmal erkennbar müden und genervten Gendarmen. Dass die den Quatsch mit den Eskorten immer wieder vorbringen und dann doch nicht durchziehen, ist uns mittlerweile ein Rätsel. Wir fahren jedenfalls wieder uneskortiert weiter, biegen in Mechraa Houari Boumediene nach Süden ab und erreichen nach einer kleinen Schleife Beni Abbes von Süden.

Hier stellen wir uns direkt neben eine weitere Einsiedelei von Charles de Foucauld und geniessen für ein paar Tage die herzige, entspannte Kleinstadt inmitten von Dünen.