Nach einer vielseitigen Fahrt durch Sand und Schlamm entlang des Oued Draa erreichen wir nach einer letzten Querung des Oueds, das hier sogar Wasser führt, eine recht neue ‘Wellblechpiste’, die uns an seine breite Mündung am Atlantik führt, zum Cap Draa.

Der Weg nach Westen ist damit beendet und die Weiterfahrt führt nun der Küste entlang nach Süden. Die Szenerie hat sich komplett verändert: Die Ruhe der Wüste ist dem Getöse der Brandung gewichen, statt ganz allein auf Pisten fahren wir auf Strassen mit recht viel und vor allem Güter-Verkehr, die Ortschaften sind nicht mehr verschlafen, sondern lebendige Durchgangsstationen und es sind viele und grosse Camper unterwegs.

Nach einer Nacht irgendwo auf einer Nebenstrasse landen wir schon früh am Tag im Parc National de Khenifiss, einer riesigen Lagune meerseitig gesäumt von Dünen und landseitig von ziemlich ödem Flachland. Im dazwischen liegenden Brackwasser fahren die Fischer bei Flut raus um ihre Leinen zu platzieren und bei Ebbe ernähren sich diverse Vogelarten in den für Fische zu Fallen gewordenen Pfützen.

Wir stehen am Rand der Lagune und obwohl das hier ein freier Standplatz ist, ist auch dies anders als bisher: es gibt einen Parkwächter, der uns zum Tee einlädt, man bezahlt 20 Dirham pro Nacht, es gibt sogar Mülltonnen – man fragt sich jedoch wozu? – und gegen Abend stellen sich viele andere Camper, vor allem Franzosen, dazu.

Was hier an der Küste aber gleich ist, wie überall an der Grenze Marokkos, sind die in regelmässigem Abstand vorhandenen Militärposten. Viele davon sind eher improvisierte Behausungen und besetzt von Soldaten mit bescheidener Ausrüstung.