Das Oued Draa bildet nach heftigen Regenfällen mit 1100km den längsten Flusslauf Marokkos, ist aber hier im Süden normalerweise trocken. Wir wollen seinen letzten 200km in Richtung Westen zum Atlantik folgen. Die Piste schlängelt sich am ersten Tag fast 150km im bis zu 10km breiten Tal eingesäumt von zwei Bergketten hin und her, führt mal über Reg, Geröll und Schotter, mal durch lange sandige Passagen und über viel hart getrockneten Lehm.
Die wenigen Nomaden hier leben von der Kamelzucht und es ist gerade die Jahreszeit, zu der diese ihre Jungen haben. Es ist berührend, diesen erhabenen, urtümlichen Tieren, die in dieser unberührten Natur frei leben, zu begegnen.
Anderntags und nachdem das eigentliche Oued das Tal durch die nördliche Bergkette verlassen hat, fahren wir zuerst dem Tal entlang und gelangen dann über zwei abenteuerliche Bergwege, die wir erstmal zu Fuss erkunden, und zuletzt durch ein immer enger werdendes Flussbett bis auf einen Kilometer an den Flusslauf zurück. Dort ist Ende der Fahnenstange bzw. steht eine einzige Palme genau in der Mitte und die Motorsäge ist leider zu Hause geblieben.
So kommen wir zu einer weiteren herrlichen Nacht in den dem Oued nahe gelegenen Hügeln
und gelangen dann auf eher konventionellem Weg (sprich auf Strassen) beim schönen Camping-Hotel ‚Ksar Tafnidilt‘ in der Nähe eines alten französischen Forts wieder ins Oued Draa.
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