Wie auch in anderen ehemals portugiesischen Kolonien vermischten sich auch in Guinea Bissau die Europäer munter mit den Einheimischen und die Mischlinge bekamen dank dem Einfluss der Jesuiten den Status von freien Menschen. So entstand die neue Gesellschaft der Crioulos (Kreolen) mit eigenständiger Sprache und Kultur, in welche sich auch die rein europäischen und afrikanischen Familien weitgehend integrierten.

Nach einigen Tagen in Varela fahren wir weiter in die Hauptstadt Bissau, wo wir nahe der Hafenverwaltung einen Standplatz an zentraler Lage finden und schon nach kurzer Zeit feststellen können, dass hier wirklich alles anders ist, als im Senegal oder in Gambia. Endlich mal wieder eine Stadt in der man das Auto verlassen kann, ohne sofort von Toubab schreienden und bettelnden Kindern, Geschäfte witternden “Freunden” oder klugscheissenden Neppern umringt zu werden. Keine Menschen, die man fast beleidigen muss, um sie loszuwerden. Nein, solche, auf die man aus freien Stücken zugehen kann, um eine Frage zu stellen und von denen man sich dann nett verabschiedet, weil man eine Antwort erhalten hat. Keine Kindersklaven von kriminellen Marabouts, keinen von sektiererischem Islam geprägter Alltag, sondern von Toleranz und Solidarität (nur noch 45% Muslime, nicht 92% wie in Senegambia). Crioulos, Schwarze und Weisse zusammen auf der Strasse, in den Restaurants oder bei der Arbeit. Wir finden es einfach wohltuend entspannt in dieser Stadt!