Der Plan ist, eine Variante der Route von 2018 nach Dakhla zu fahren, ausgehend von der RN14 zwischen Smara und Laâyoune, statt via Bir Anzarane diesmal östlicher via Gleibat El Foula.
Eigentlich sind wir gut unterwegs in der südlich des Seguiet El Hamra total platten Westsahara, wo die höchsten Hügel wohl die Aushübe bei den Phosphatminen um Bou Craa sind. Der Wassertank ist voll und der Vorrat an Diesel und Pasta für die extrem einsamen 400km ausreichend. Wir haben bereits einen der alten, befestigten Wälle des marokkanischen Militärs überquert und die ersten 60km hinter uns, als wir uns nahe einer Akazie, mit Seltenheitswert und deshalb für einen Mittagshalt auserkoren, in einer kleinen Weichsandmulde festfahren.
Was normalerweise Routine ist, nämlich Reifendruck verringern, Untersetzung zuschalten und slowly slowly rausfahren, endet diesmal begleitet von einem lauten, trockenen Knall mit dem Totalausfall des Antriebsstrangs.

Wir sind am Arsch und brauchen Hilfe, das steht definitiv fest.
Doch irgendwie haben wir auch mega Schwein. Da wir Luftlinie erst 15km von der Strasse Bou Craa-Guelta Zemmour entfernt sind und es hier wirklich flach ist, ist Abschleppen denkbar und mit dem Handy auf dem Dach vom Bus gibt’s, zwar schwach und völlig instabil, sogar Telefonie und manchmal Internet.
Und noch mehr Glück haben wir, dass wir einen so gut vernetzten Freund wie Chris haben, der in Laâyoune den Belgier Raf kennt, dessen Familie umgehend einen Abschleppdienst organisiert. Mohammed von Essalam Assistance ruft noch am Abend an und verspricht morgen früh einen Lastwagen und einen Landi vorbei zu schicken.

Mit grosser Dankbarkeit gegenüber Raf und seiner Familie, gegenüber Chris, sowie auch Mark und René, für die spontane Hilfsbereitschaft , steigen wir spät nachts hoffnungsvoll in die Koje – inshallah …