Dank der polizeilich begleiteten Odyssee von Smara via El Ouatia, El Aaiun und Boujdour nach Dakhla erlebten wir statt unserer geplanten Fahrten durch die Wüste mit Besichtigungen prähistorischer Stätten einfach nur 850km Asphaltstrasse durch zwar faszinierende, aber öde Küstenlandschaft. Aber wir versuchten das Beste draus zu machen, suchten in den Städten Begegnungen mit den Menschen und sind gut Essen gegangen.

Wir kommen ziemlich müde in Dakhla an und beschliessen, einige Tage hier zu bleiben, um uns auszuruhen. Die Landzunge von Dakhla ist eine Art Wilder Westen. Hier herrschen Investoren im Bereich Fischfang, Agrarproduktion und Tourismus. Die Fischerei, von der einst etwa 40% der Bevölkerung lebte, ist weitgehend zerstört und in den Händen von Multis. Sie beschäftigt noch knapp 5% der Einheimischen und wie lange noch ist zudem wegen der massiven Überfischung unklar. Die Bidonvilles der Fischer an der Spitze der Landzunge kontrastieren mit den Luxusresorts für Skiter in der Bucht, wo auch ein Golfplatz nicht fehlt. Auch von der industriellen Agrarproduktion in den riesigen Treibhäusern (60’000 Tonnen im Jahr 2016, v.a. Tomaten für den Export nach Europa) hat die lokale Bevölkerung ebenfalls kaum etwas. Und wenn die billigen Investitionen nichts mehr abwerfen, ist Kapitalist wieder weg und hinterlässt Ruinen, Müll und Zerstörung.

Auch wir profitieren. Die Menschen sind trotz allem sehr freundlich, es gibt einen kleinen, aber feinen Suk und für lange Zeit das letzte Mal guten 4G-Zugang zum Internet.