Wir sind nun zum dritten Tag auf einem Pass (1721m) zwischen Foum Zguid und Taliouine neben einer Piste quer durch den Antiatlas. Der einst hart erkämpfte Weg ist teilweise am zerfallen und entsprechend kamen hier bisher genau zwei weitere Fahrzeuge, zwei uralte Ford Transit, vorbeigehötterlt.

Der Antiatlas ist eine Geröllwüste und die Ortschaften sind Oasen in den Oueds und Mulden zwischen den Bergen. Mit dem wenigen Wasser, das sich dort sammelt, werden dem kargen Boden sorgfältig Gärten abgetrotzt. Neben ihren selbst erstellten Häusern und einigen Tieren haben die Menschen hier wenig. Einige besitzen ein Moto, doch die meisten gehen kilometerweise zu Fuss, oft in simplen Plastikschlarpen. Nur die Strom- und Telefonmasten sind Zeugen vom eigentlich modernen und reichen Marokko. Was manchmal romantisch anmutet, ist meist ganz einfach ein sauhartes Leben in Armut. Omar will jedenfalls weg hier.

Gestern waren wir in der unglaublich schönen, fast betörenden Berglandschaft wandern. Wir bestiegen nahe unseres Biwakplatzes einen Jebel (1910m) und streiften durch die Geröllfelder. Hier findet man Graphit und Spuren deuten daraufhin, dass dieser auch in mühsamer Handarbeit abgetragen wurde.