Um Hindernisse nach Akka

„D’où venez-vous ?“ – „De Paris.“ – „Et où allez-vous ?“ – „A Dakar.“
Bei den ersten zwei Militärposten zwischen Foum Zguid und Akka entlang der alten Piste ‚Rallye Paris-Dakar‘ bringen meine flapsigen Antworten die Soldaten noch zum Lachen und wir bekommen sogar Tee kredenzt. 😉
Weiter südlich vor dem Wall beim Oued Draa und nahe der algerischen Grenze ist’s mit dem Humor aber vorbei. Wir werden zuerst einfach auf eine andere Piste verwiesen, landen darauf vor einer unzweideutigen Sperre und auf der Suche nach einem Weg diese zu umfahren, stehen wir schon wieder vor Soldaten. Alle sind freundlich, funken, klettern zum Telefonieren auf ihren Wachturm, bieten uns Proviant an … und haben letztlich ihre Order. Da es hier offensichtlich keine Chance gibt, unerkannt an den unzähligen Posten und Pöstchen vorbeizukommen und auf der Paris-Dakar-Piste zu bleiben, geht’s also wie beim letzten Versuch wieder nach Norden.

Wir geben uns aber nicht geschlagen, fahren anderntags bis kurz vor Tissint, machen eine Spitzkehre und nehmen eine verwaiste, ziemlich üble Piste dem Jebel Bani entlang zurück in den Süden. Am Morgen nach einer weiteren Nacht lassen wir den, mit den Schuhen in den Händen überrascht aus seinem Hüttchen stürmenden und gestikulierenden Soldaten zwar noch rechts stehen, der, kaum sind wir wieder auf der Piste RPD, von hinten kommende, hupende und blinkende Landcruiser, lässt sich aber leider nicht einfach ignorieren. Einige Diskussionen, Funksprüche und 10km später sind wir beim etwas nördlich liegenden Poste de contrôle und nochmals einige Diskussionen und einen Tee später lässt man uns zurück auf die Piste RPD und weiter bis Akka fahren.

Das mag alles etwas dramatisch tönen, war es aber nicht. Wir verbrachten drei entspannte und lustige Tage auf abwechslungsreichen Pisten durch die Gegend hier, die wir diesmal dank der Regenfälle vom September/Oktober und damit dem Wasser in den Oueds und den grünen Landstrichen ganz anders erlebten.

6 Kommentare zu 'Um Hindernisse nach Akka'

  1. Tja, im Leben geht es hin und her.
    Schön, dass ihr nicht unter Zeitdruck steht und das alles locker seht.
    Ich freue mich vor allem über die schönen Antennengräber, die ich auf eurer Fotoseite gefunden habe. Einige Bilder von Steinmonumenten konnte ich noch nicht einordnen und muss mir die nochmal genau anschauen. Was ist zum Beispiel dieses komische pfeilförmige Ding (Afrika_2024-2025_1064)? So alt, dass es was mit den Antennen zu tun haben könnte, sieht es nicht aus. Ein alter islamischer Friedhof vielleicht, oder nur Land Art?
    Kommt gut weiter!

    1. Im Gegensatz zur Military Art auf diesem Foto, soll dieser „Pfeil“ gemäss Gandini schon vorislamisch sein, aber dazu was er sein soll, gibt er keine Hinweise. Doch abgesehen vom rechteckigen Teil hat er ja etwas von einer „Mouche“ und der Tumulus fehlt auch nicht. Vielleicht findest Du ja etwas Vergleichbares?
      Wie Du wohl über die ‚Show on Map‘-Funktion gesehen hast, haben wir die Aufnahmen im Oued Chbika gemacht und da sind auch noch andere eher seltsame Monumente zu sehen, z.B. diese Medusa. Ein Bericht dazu wird folgen …

      1. Danke für den Hinweis.
        Habe zwischenzeitlich von Yves Gauthier die Info, dass es sich wohl um einen alten islamischen Friedhof handelt. Ob die Stelle evtl. noch älter ist lässt sich nur durch Grabung feststellen, meint er. Er hat ungefähr 200 davon in gleicher Form, vom Süden Marrokos bis Tiris. In meiner Gandini Placemark Sammlung habe ich auch einige dieser Art gefunden. Der auf eurem Foto ist nicht dabei.

      2. Wenn ich mich bei der Medusa an den äußeren Spitzen orientiere, sieht das für mich aus wie eine V-Antenne, mit ein paar Strahlen in der Mitte.
        Bin auf den Bericht gespannt.

      3. Habe mal in GE geschaut und die Medusa gelöst.
        Das ist eine V-Antenne an die Reste eines westlichen Goulet (Mosca) anstoßen. An der Antenne beginnt der „Kopf“ des Goulet. Zwischen beiden Monumenten liegen meist mindestens tausend Jahre. Da ich hier keine Bilder posten kann schicke ich Dir mal eine Skizze per E-Mail.

        1. Danke Manfred, das tönt plausibel.
          Mir scheint es dann aber, als wären es bei der Medusa zwei Moscas, eine zentral zwischen den Armen und eine nah an einem Arm der Antenne.

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