
Der Standard-Route nach Tindouf sind wir bereits 2018 bis nach Bir Moghrein gefolgt, um von da eine kleine Runde in die nördlich davon liegenden, von der Polisario befreiten Gebiete der Westsahara zu unternehmen. Letztes Jahr sind wir dann unsere Kratertour nach Algerien gefahren, durch die Dünen zum Ténoumer, von da zum Tmimichat und dann einfach immer weiter nach Norden bis zur Grenze.
Heuer haben wir ausgeheckt, erstmal entlang der Versorgungsroute der Goldmineure bzw. Orpailleurs bis zum Tmimichat-Krater zu fahren, um von dort bis in die Region El Khzaim im Osten zu kommen und uns dann irgendwie nach Norden durchzuschlagen. Und genau so haben wir’s auch gemacht und sind dann nach fünf Tagen und grossartigen 1100km in Tindouf eingetrudelt …
Erster Tag: Auf der Asphaltstrasse lassen sie uns beim SNIM-Checkpoint nicht weiter ins Eisenerzabbaugebiet. Also umfahren wir den massakrierten Guelb El Ghrein nördlich und kommen offroad nach etwa 60km auf die geplante Route nach Nordosten. Nach breiten, schnellen Pisten wühlen wir uns durch die komplett zerfahrenen Ausläufer des Sebketh Oumm El Drous und an den Goldminen beim Sfariat Ridge vorbei zu einem der hier typischen flachen, grauen Felsriegel. (223km, 3 Pickups, 1 Lastwagen)




















Zweiter Tag: Es hat die ganze Nacht durchgeregnet und ist morgens noch stark bewölkt. Doch wir kommen, an diversen präislamischen Grabstätten und einigen Goldgräberlagern vorbei, bei schönem Wetter zum Krater Tmimichat. (175km, 1 Pickup, 1 Kamelkarawane)






















Dritter Tag: Das Versorgungscamp am Tmimichat wurde seit dem Vorjahr etwas mehr nach Süden verschoben und neben dem Laden und dem Resto ist noch eine Tankstelle dazugekommen. Wir verlassen das Camp nach Osten und über endlos scheinende Ebenen erreichen wir in oft schneller Fahrt die Region El Khzaim und die südwestlichen Ausläufer der Dünenketten des Erg Iguidi – plein desert! (265km, 0 Fahrzeuge)
































Vierter Tag: Kleinen Dünen entlang und diese hin und her querend geht’s in den Nordwesten und zu den Nekropolen bei Barh Neyef und dann noch zu einem Antennengrab bei En Nsour im Nordosten – plain desert! (167km, 0 Fahrzeuge)
























Fünfter Tag: Nach 20km stossen wir nicht ganz unerwartet auf ein neu geschobenes Trassee, vermutlich ein Teilstück der neuen Transsaharienne. Das Trassee verschwindet aber nach wenigen Kilometern wieder im Sand und schon bald befinden wir uns auf einer der Standard-Pisten zur algerischen Grenze. Diese etwa 100km der Westsahara entlang verlaufenden Pisten führen alle über holprigen, meist harten Grund und sind ziemlich mühsam. Auch direkt vor der Grenze hat sich im Hinblick auf die geplante Asphaltstrasse, ausser einem knapp 8km langen Trassee noch nichts getan. Nach dem Grenzübertritt, der auf beiden Seiten freundlich und problemlos von statten geht, auf maurischer Seite das Ignorieren einer Ausreisegebühr erfordert und auf algerischer Seite mangels Französischkenntnissen der Zöllner etwas länger dauert, lassen wir uns die Eskorte nach Tindouf ins Hotel Djebilet müde gefallen. (271km, 1 RAV4)






























Always wanted to visit Crampel. Now, not so much 😉
Lots of amazing PI tombs in the middle of nowhere.
And looks like you just added a new crater to your collection.
Wow was für eine schöne Tour!
Temimichat würde uns auch sehr interessieren.
Hut ab das ihr da draußen so ganz allein unterwegs seid! Die Gräber sehen fantastisch aus…
Ging denn PK75 ohne Probleme?
Schöne Grüße und alles gute
Mike
Ciao Mike.
Die Mauren bei Hassi 75 waren recht speditiv. Der Polizist wollte zwar am Schluss eine „Ausreisegebühr“ von 50€ einziehen, doch als wir beide spontan lachen mussten, ging es locker auch ohne weiter zum Zoll. Die beiden Zöllner blätterten bloss eine Weile in meinem Pass rum und checkten die vielen Ein- und Ausreisestempel für das Auto.
Die Einreise bei Mustapha Ben Boulaid ging etwas länger. Mehrere algerische Polizisten prüften zusammen die Visa und die Einladung unseres Freundes in Beni Abbes eingehend, gaben dann das Okay aber ohne weitere Rückfragen. Danach sah sich ein junger Zöllner ziemlich geduldig im Van um, wobei er sich vor allem für die elektronischen Geräte interessierte. Und zuletzt zog sich dann die Ausstellung des ‚Titre de passage en douane‘ (Zolldoku für das Auto) und die Devisendeklaration (nur Euros) im Zollbüro leider etwas in die Länge, da die Beamten kein Französisch sprechen und lesen konnten.
Alles in allem verlief der Grenzübertritt also problemlos, dauerte aber etwa 3 Stunden.
Alles Gute aus Timimoun.
Stephan