Nach den letzten Schikanen bei der Ausreise konnten wir die Stasis Marokkos endlich hinter uns lassen. Die Freude über die wiedererlangte Freiheit war gross, wurde aber getrübt durch die unbeschreibliche Situation im sogenannten Niemandsland vor Mauretanien. In diesem 5km breiten Streifen zwischen der besetzten Westsahara und Mauretanien, eigentlich ein Teil der von der Polisario befreiten Gebiete, stauen sich die von Süden kommenden Lastwagen und gestrandete Menschen richten sich zwischen Müll und Schrott dauerhaft ein. Hier verläuft die einzige richtige Strasse Westafrikas in den Norden und es wird deutlich, dass die EU nicht einfach ein „friedenspolitisches Projekt“ ist, sondern eine Festung, deren Herren skrupellos mit menschenverachtenden Randstaaten kooperieren. Das im Osten durch den 2600km langen Wall und im Westen am Atlantik von tausenden von Militärposten eingezäunte und von Europa gehätschelte Marokko ist (wie die Türkei im Osten) eine kaum zu überwindende Barriere für die vom Kapital arm gemachten und die vom Krieg um Ressourcen vertriebenen Menschen.
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