danka-danka rückt Tindouf näher …

Wir sind 7km vor der RN50 und das Gelände ist flach, zu flach, um von der Strasse nicht gesehen zu werden, will man mit seinem havarierten Fahrzeug nicht allzu weit ins Gelände. Wir fahren deshalb für die Nacht einfach ungefähr ein ‘Kilo’ über Reg zu einer Gruppe Bäumchen.
Am nächsten Morgen beginne ich, mich ernsthaft um die Reparatur unseres Sprinters zu kümmern. Die präzisen Teilenummern habe ich bereits per E-Mail von meiner Garage in der Schweiz erhalten und im Internet finde ich eine ‘Garage Mercedes Tindouf’. Einige Stunden und Telefongespräche später scheint die Sache zu laufen, zwei Silentblöcke und eine Achsmanschette werden in Setif bestellt und sollten in 4-5 Tagen per Bus in Tindouf ankommen. Ich bin froh, dass schon Plan A funktioniert und nicht erst der hier übliche Plan D.
Kaum habe ich mein Notebook zur Seite gelegt, höre ich Susan belustigt rufen “schau mal wer da kommt!” und sehe auch schon den grün-weissen Mercedes G (G wie Gendarmerie?) neben uns halten. Sie hätten Meldung bekommen, hier stehe ein gelber Saviem mit Polisario-Nummer rum, erklären sie freundlich. Nachdem wir die Missverständnisse aufgeklärt haben und ihnen versichert haben, dass wir Schweizer mit gelbem Mercedes wirklich keine Angst hätten hier zu campieren, hören wir das übliche “soyez les bienvenues” und schon sind sie wieder weg. So offiziell registriert sind wir bisher in Algerien noch nie wild gestanden und bleiben deshalb eine weitere Nacht hier.

Am nächsten Morgen werden wir am Checkpoint an der Einmündung in die RN50 durchgewunken und sind damit definitiv on the road to Tindouf. In Hassi Khebi, einer modernen Karavanserai, wo Tanks und Bäuche gefüllt werden, machen auch wir für einen Kaffee halt. Wir treffen dort auf die ersten Sahraouis, die aus der Dispora in die Lager fahren, um ihre Familien zu besuchen. Zudem werden wir an der öffentlichen Wasserversorgungstelle von einem vorzüglich Englisch sprechenden Gendarmen on the fly kontrolliert und … beim nächsten Checkpoint bei Tinfouchy wieder durchgewunken.

Gerade als wir denken, dass es in der doch recht eintönigen Landschaft wieder schwierig werden könnte einen Biwakplatz zu finden, tut sich ein schönes, weitläufiges und gut bewachsenes Oued auf. Wir verlassen die Strasse und verziehen uns in gebührendem Abstand hinter einen grossen Busch. Wie sich herausstellt, gibt es hier Antennengräber und Fossilien – Susan hat ja einen guten Riecher und den Blick dafür 🙂 – und wir bleiben ganze drei Tage an diesem lauschigen Platz.

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