Aus Mauretanien wird wohl nichts

Um es kurz zu machen: Die Ausreisebewilligung für Mauretanien hier vor Ort zu erhalten, scheint momentan aussichtslos 🙁

Wir haben unterdessen so ziemlich alles versucht, was es in Tindouf diesbezüglich zu versuchen gibt. Wir waren bei der Gendarmerie, dem Militär, mindestens drei mal bei der Polizei, in unzähligen Büros der Wilaya-Verwaltung („beim Wali“), zweimal bei der Polisario-Administration und wir wurden schliesslich sogar zum für Ausländer verantwortlichen Kadermann in sein Büro vorgelassen. Mit den freundlichen Uniformierten kann man meist reden, da funktioniert das Menschliche, sie versuchen zu verstehen und suchen nach Lösungen. Bei den Zivilen beginnt dann das „il faut t’expliquer!“ und „avez-vous compris?!“, man kommt kaum zu Wort und bei Widerspruch gibt’s das „il faut réspecter!“ zu hören.

Trotz aller Anstrengungen waren wir also erfolglos in Sachen Ausreise, kamen aber doch zu einigen Informationen. Die gesicherten darunter, weil mehrfach übereinstimmend geäussert und aus seriösen Quellen stammend, möchte ich hier kurz zusammenstellen:

  • Der erst 2018 eröffnete Grenzübergang bei Mustapha Ben Boulaid (Algerien) und Hassi Abdala 75 (Mauretanien) ist seit Corona wieder offiziell geschlossen.
  • Der Handel zwischen Algerien und Mauretanien wird derzeit mittels strikter Ausnahmeregelungen trotzdem aufrecht erhalten. Die LKWs brauchen eine Bewilligung und die Fahrten werden in Konvois von 10 bis 20 Fahrzeugen durchgeführt, drei Tage die Woche vom Norden in den Süden und drei Tage in umgekehrter Richtung.
  • Nur Touristen, die ihre Reise mit einer Agentur planen und ihrem Visumsantrag ein entsprechendes Itinéraire beilegen, kann schon vorab vom algerischen Innenministerium eine Ausnahmebewilligung für den Grenzübertritt erteilt werden.
  • Die früher meistbefahrene Route zwischen Tindouf und Bir Moghrein via Bir Lehlou ist gesperrt. Momentan sollte aber auch das ganze übrige Gebiet der ‚Sahara Libre‘ wegen der marokkanischen Drohnenangriffe gemieden werden. Nur südlich dessen südöstlicher Ecke ist dies insbesondere für beladene LKWs schwierig und sie umfahren diese Zone trotz der Gefahren nördlich:
  • Gemäss zweier algerischer Ingenieure, die wir im Hotel Djebilet kennengelernt haben, wird derzeit die Linie für eine durchgehend asphaltierte Strasse von Tindouf nach Zouérat festgelegt, die in den nächsten Jahren fertiggestellt werden soll.

1 Kommentar zu 'Aus Mauretanien wird wohl nichts'

  1. Hallo zäme
    Sehr schade, dass es nicht klappt. Andere hatten wohl gerade den richtigen Zeitpunkt erwischt. Immerhin habt Ihr schon viel mehr fahren können, als man sich erträumen konnte.
    Vielen Dank für die Infos und Tipps. Ich bin gespannt, wie es weiter geht. Ihr könntet ja nach TUN raus und nochmals den Weg mit neuem Itinéraire probieren oder direkt mit einer Agentur. Oder halt den Umweg über Spanien. Oder noch etwas durch Algeriens Süden reisen. Doch noch einige Optionen…
    Weiterhin gute Reise
    Andi

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