Die fünf Oasen um Taghit, verbunden durch eine mehr als 10km lange Palmerie, liegen malerisch schön zwischen dem Oued Zousfana und den Dünen des Grossen westlichen Ergs. Die Gegend ist ein beliebtes Ziel des inneralgerischen Tourismus, es gibt einige grosse Hotels und es werden Ausflüge in die Umgebung angeboten. Und ähnlich wie in Merzouga in Marokko oder Ksar Ghilane in Tunesien, fahren diese unsäglichen und lärmigen Quads bis spät in die Nacht und schon früh morgens die Dünen kaputt.
Taghit ist also nicht so unser Fall und wir starten schon nach einer Nacht hier unser letztes grosses Vorhaben in Algerien, nämlich nur auf Pisten und offroad direkt bis nach Brezina zu kommen.

Um von Zaouia Fougania unerkannt wegzukommen, fahren wir vom Camping zu den nahen Dünen, während 15km diesen entlang nach Norden und dann noch 35km auf der RN6b bis zum eigentlichen Einstieg der Tour, einem Pistenstück, das wir auf den OSM-Karten entdeckt haben.

Ein alter Wikiloc-Eintrag hilft ein wenig bei der Querung der Dünen des nördlichen Zipfels des Grossen Ergs und der Weiterfahrt nach Osten.

Der Weg durchs Oued Namus und eine Rampe durch die nachfolgende Falaise sind schwer zu finden.

Spuren entlang (aber welchen?) bis südlich von El Bnoud.

Trotz der Handzeichen eines Locals fühlen wir uns im Oued El Rharbi wie in einem Irrgarten. Erst oben am gegenüberliegenden Plateaurand gibt’s schliesslich wieder Übersicht.

Im Übrigen verlassen wir uns auf unsere Erfahrung und Intuition – und auf unsere Geduld.

Nach fünf Tagen haben wir statt der rund 500km auf Nationalstrassen eine wunderschöne und abwechslungsreiche Wüstentour hinter uns und waren auf insgesamt 650km u.a. auf Fels über eine Bergkette, auf Sand über Dünen, auf Lehm durch Oueds, auf Geröll durch Falaisen hoch und runter und auf Reg über weite Ebenen unterwegs.

Gegen Abend stocken wir in Brezina unsere Vorräte auf und fahren dann zum nördlich der Stadt gelegenen Stausee. Es ist schon dunkel, als wir dort ankommen.