Der Muezzin singt wunderbar hier in Foum Zguid! Das ist nicht überall gleich. Stephan macht sogar das Fenster beim ersten Ruf auf, damit wir seinen Gesang gut mitbekommen. Die Oasenstadt liegt umrahmt von hohen kahlen Bergen an einem Oued, das jedoch kaum Wasser führt.Wir geniessen auf dem gemütlichen Camping ein paar ruhige Tage.

Es hat zig Lädeli, ich verstehe das System noch nicht so genau. Man kann aber fast alles haben. Oliven gibt es beim einen Gemüsehändler, der andere hat dafür auch noch Eier. Wo ich Käse bekam, waren auch viele am Essen und wurde auch Brot und Kaffee verkauft. Wo Laiterie stand, gabs nur Fleisch, aber fast alle verkaufen Nüsse und Sweets. Brot hat fast jeder, aber eben nur fast. Ja dann hat’s noch viele Läden mit elektronischen Ersatzteilen, Motomechaniker, Schlosser, Geschäfte mit Gartengeräten, Putzgeräten, Seifen und Oele, Automechaniker und Kissenverkäufer. Wo es coole Musik hat, gibt es Telefone und Zubehör. Auch Kleiderläden mit modischen Outfits, gemischt mit Chellabas und bunten Tüchern gibt’s. Ein Schuhmacher flickt gerade Schuhe, eine Schneiderin näht Kleider und hat viele schöne Stoffe und Bordüren im Laden neben einer kleinen Bäckerei mit selbstgemachten Kuchen.

Die Palmeraie ist wunderschön. Aus den Palmblättern flechten sie kleine Zäune, um den Wind und den Sand von ihren Gärten abzuhalten. Diese sind recht stabil und sehen auch noch hübsch aus. Die Gärten sind schön gepflegt, aber im Moment hat es nur Gras und Klee für die Tiere. Der Weizen ist geerntet.

Nach der Palmeraie und den Gärten durchquere ich das breite Oued Zguid und komme nach einer halben Stunde in das kleine Dorf Tanzourout gegenüber von unserem Camping. Dort treffe ich die Lehrerin des Kindergartens. Ich werde eingeladen die Schule zu besuchen. Die Kinder sitzen alle ganz brav in ihren Bänken. Ich darf ihre Zeichnungen bestaunen und sie bestaunen mich, die Touristin mit dem Hund.

Danach wurde ich zum Tee ins Haus der Familie der Kindergärtnerin eingeladen.

Das Leben findet hier auf der Strasse statt, man redet miteinander, trinkt Tee, und die Jungs spielen Fussball. Die African League findet jetzt im Januar in Casablanca statt und Marokko hat eben Mauretanien 4:0 geschlagen! Da darf man schon stolz drauf sein.