Afrika 2024-2025

Reiseroute 2024-2025

Seit dem 14. Dezember 2024 waren wir unterwegs, im Zickzack durch Marokko und die Westsahara, in grossen Bögen durch Mauretanien und geruhsam durch Algerien bis Tunesien. Nach knapp fünf Monaten sind wir am 6. Mai 2025 wieder zu Hause im Wald am Berg, im Cantone eben, eingetrudelt.

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Unterwegs … oder etwa nicht?

Gestern am Morgen sind wir zu Hause losgefahren, sind bereits nachmittags um halb Vier entspannt im Hafen von Genua angekommen und haben uns nach einem unkomplizierten Check-in hinter den schon vielen für den Verlad auf die Fähre, die um 20 Uhr ablegen sollte, wartenden Autos angestellt. Und beim Warten sollte es dann vorerst bleiben.

Obwohl wir um 21 Uhr viel zu spät doch noch aufs Schiff fahren konnten, kamen wir nicht mehr weit: um Mitternacht legten wir uns in unserer schönen Kabine ganz vorne am Bug des Kahns schlafen und heute Morgen sahen wir zum Fenster raus nicht etwa die blauen Weiten des Meeres, sondern immer noch die Hafenanlage von Genua.

Nun ist es unterdessen zwei Uhr nachmittgas und nach wie vor dürfen wir uns aufs Ablegen freuen …

Schön ist es aber, endlich zu wissen, warum die Überfahrtsdauer genau bei diesem Kurs mit drei Tagen, statt der üblichen zwei, angegeben wurde 😉

Und sie bewegt sich doch – ahoi Barcelona

Wie sich herausstellte, war der Grund für die lange Verzögerung der Abfahrt der GNV-Fähre ‚Excelsior‘ in Genua ein bei der Inspektion aus der Halterung gestürztes Rettungsboot und die damit verbundene Beschädigung der elektrischen Seilwinde.

Der Kapitän hielt dies seriöserweise für sicherheitsrelevant und die GNV war sich der Verantwortung für das Desaster bewusst und offerierte den erstaunlich gelassenen Gästen die Verpflegung während der ganzen Überfahrt.

Gestern um 21 Uhr legte die Fähre dann einen guten Tag verspätet doch noch ab und bewegte sich mit den üblichen knapp 22 Knoten in Richtung Barcelona, wo sie um 16:30 Uhr für den ebenfalls üblichen Zwischenstopp erneut anlegte.

Exakt jetzt, um 19 Uhr, geht’s wieder weiter und da die normalerweise zwei Tage dauernde Überfahrt seltsamerweise diesmal mit drei Tagen veranschlagt wurde, dürfte sich die effektive Verspätung in Tanger Med in Grenzen halten.

Wir erreichen Tanger Med

Um halb Zehn legt die Excelsior im Hafen von Tanger Med an und eine Stunde später können wir nach dem üblichen Gerangel die Fähre verlassen. Eine weitere knappe Stunde später haben wir den Zoll bereits hinter uns und stehen auf dem grossen Hafenparkplatz. Das ging diesmal rekordverdächtig einfach und das erste Mal ohne gescannt zu werden. Wir erstehen noch eine INWI-SIM-Karte, lassen am Automaten Dirhams raus und bleiben für den Rest der Nacht gleich hier.

Den Grund dafür, dass wir letztlich doch 5 Stunden Verspätung hatten, sehe ich, als ich mir den aufgezeichneten Track der Fähre anschaue und mit einem früheren vergleiche. Der Kapitän wollte/durfte ganz offensichtlich nicht aufs offene Meer, was wohl daran lag, dass ein Rettungsboot fehlte:

Durch die Pforte von Taza

Von Tanger Med sind wir meist auf kleinsten Strässchen übers westliche Rif-Gebirge nach Süden und dann durch die von Olivenhainen und Olivenplantagen geprägte Landschaft zwischen Rif und Mittlerem Atlas via Taza nach Osten gefahren.

Unterdessen stehen wir in der steinigen Gegend südlich von Guercif in einer Ausbuchtung der Falaise zum Rekkam-Plateau, wo ganz in der Nähe Deriss und seine Eltern ihr bescheidenes Zuhause haben.

Übers Rekkam-Plateau nach Goulmima

Von Deriss‘ Dorf gibt es eine gute Schotterpiste die Falaise hoch aufs Rekkam-Plateau. Nach rund 6km haben wir die 500Hm hinter uns und auf 1400m Höhe tut sich die Weite der recht öden, riesigen Hochebene vor uns auf.

Wir verlassen die Schotterpiste, welche nach Osten führt, und wählen ab jetzt immer die direktesten Pisten nach Süden. So geht’s also auf kleinsten, von Regenfällen ruinierten Wegen über ca. 200km bis kurz vor Anoual, wo wir uns plötzlich und unerwartet auf dem Asphalt eines 2016 abgebrochenen Strassenprojekts befinden.

Unterwegs sind wir auf kein einziges fahrendes Auto, wenige Camps mit Menschen und Tieren und zwei kleine Stauseen gestossen.

Ab Anoual fahren wir dann meist auf Strassen nach Westen und via Talsint und Erachidia nach Goulmima, das bereits zwischen dem Hohen Atlas und dem Saghro liegt.

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