Tunesien

Erdhäuser im Dahar

Im Dahar, dem wüstenartigen Bergland im Süden Tunesiens, das sich von Matmata bis südlich von Tataouine erstreckt, lebten die Berber früher gerne in Schutz bietenden Erdhäusern.

In der Region um Matmata waren dies eher vertikal in die Erde gegrabene Trichterhäuser …

und im Süden um Douiret mehr unter harte Gesteinsschichten der Tafelberge gegrabene Höhlenhäuser.

Türen am Berg

Von unserem abgelegenen Übernachtungsplatz am Fuss der Tafelberge kurz nach dem Ksar Aulad Dabbab sahen wir weit oben am Berg sowas wie Bauten. Also sind wir da hoch gewandert und erreichten ein zwar menschenleeres, doch wohl von Hirten und Bauern noch genutztes Höhlenhäuserdorf.

Die Behausungen hatten jedenfalls Türen, geschlossene und intakte:

Südlicher geht nicht

Auf Nebenstrassen, Pisten und offroad grosse Kreuzungen mit Checkpoints umfahrend, kommen wir recht weit in den Süden. Doch nach Kambout war Ende der Fahnenstange bzw. Anfang des Mastbaums. Wir dürfen dann noch bis Remada, wo es angeblich möglich sein soll bei der Garde National eine Authorisation zu erhalten.

Anderntags zeigte sich, dass dies trotz dem Bemühen der freundlichen Beamten vor Ort doch nicht geht. Also ging’s, zuerst wieder nordwärts am ersten Checkpoint nach 10km ganz ordnungsgemäss vorbei und den zweiten nach 30km ausserordentlich umgehend, ungesehen doch noch auf einer Piste nach Westen ins menschenleere Sperrgebiet, wo wir der „Pipeline-Piste“ nach Norden folgen.

Café Grand Erg

Etwa ein Zehntel des Grand Erg Oriental, des grössten Sandmeers der Sahara, liegt in Tunesien, im Osten begrenzt durch das Dahar Bergland und in Norden durch das Sumpfgebiet Chott el Djerid.

Die kleine Oase Ksar Ghilane liegt am östlichsten Rand …

die grosse Oase Douz am nördlichen …

und dazwischen viel viel Sand – und mittendrin natürlich das „Café Grad Erg“.

Rund um den Chott el Djerid

Der Chott el Djerid ist ein riesiger, abflussloser Salzsee und liegt in der grossen Depression, die Tunesien zentral durchzieht. Seine Oberfläche liegt nur knapp über dem Meeresspiegel, verkrustet im Sommer zu einer salzigen Ebene und verschlammt während der winterlichen Regenfälle. Ganzjährig zu überqueren ist er seit 1979 auf einem fast 30km langen Damm. Doch wir entschieden uns für die Umrundung und fuhren erstmal gen Westen, dann auf der grenznahen Strasse nach Norden, wo wir bereits einen Blick über den neu errichteten Wall auf Algerien werfen können, und danach durch das „Land der Dattelpalmen“ und am Fuss der nördlichen Berge wieder weit weit nach Osten.

Durch die Gorge in die Berge

Die Gorge de Hayfa liegt zwischen der RR124 und Saket, von wo wir über das Gebirge des Djebel Biadha (1121m) nach Sened fahren wollen. Als wir aber in Nchiou ahnungslos nach rechts auf die RR124 abbiegen, ertönt hinter uns lautes Geschrei und Getriller. Ich halte an, steige aus und schon steht Herr Organ vor mir und erklärt, die Strasse sei für Touristen gesperrt. Auf die Frage warum, deutet er gegen Himmel und erklärt „c’est pour vous“ und einige Kilometer weiter auf der Polizeistation das selbe Geschwafel. Es gäbe ja schliesslich eine Schnellstrasse nach Sened.

Wir fahren also zurück und ca. 50km nach Osten und weil’s danach schon Abend ist,  übernachten wir in den Hügeln von Belkhir.

Anderntags dann biegen wir wieder, jetzt halt nach links, in die RR124 ab und fahren unbehelligt von Organen zur Schlucht, wohl eine der engsten befahrbaren die es gibt.

Gelohnt hat sich der Schnippchen schlagende Umweg nicht nur wegen der Gorge. Denn auch die folgende Fahrt in die abgelegenen Berge auf mehr als 1000m über Meer führt durch beeindruckende Landschaften.

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