Afrika 2019-2020


Reiseroute 2019-2020

Vom 30. Oktober 2019 an waren wir in Afrika in den Ländern Marokko, Westsahara, Mauretanien, Mali und Elfenbeinküste unterwegs. Am 6. April 2020 haben wir in Nouakchott die Reise leider wegen der Corona-Sache abbrechen müssen und sind nach Paris geflogen.

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Reiseroute
Übernachtungen
Wasserstellen
Tankstellen

Zwischenlandung in Barcelona

Trotz viel Stau in Genua haben wir den Hafen dann gestern morgen doch noch rechtzeitig erreicht und haben uns an Bord der Fähre nach Tanger Med für die nächsten zwei Tage eingerichtet.

Nach einer wackeligen Nacht sind wir gerade eben in Barcelona zwischengelandet.

Betty und Serge

Nach der Landung im Hafen von Tanger Med am 2. November fahren wir der marokkanischen Mittelmeerküste entlang nach Cala Iris, wo wir uns mit Serge und Betty verabredet haben. Die zwei Franzosen haben wie wir, einen zum geländegängigen Reisemobil umgebauten Sprinter. Wir werden zusammen einen grossen Teil unserer Reise verbringen.

Les enfants du desert

Serge und Betty arbeiten für die Organisation Enfants du désert, die seit 2005 jedes Jahr eine R4-Rallye organisiert und dabei Berge von Kleidern, Büchern, Haushaltsgeräte und Spielsachen von Frankreich nach Marokko transportiert, welche dann direkt an Menschen vor Ort gelangen. Daneben hat die Organisation mit Spendengelder inzwischen schon 25 Schulen im ländlichen Marokko aufgebaut.

Wir haben die Gelegenheit in der Nähe von Es-Sifa die allererste Schule des Projekts zu besuchen, wo wir vom überaus freundlichen Gärtner und vielen Kindern herzlich empfangen wurden.

Die Schule wurde von einem jungen Paar aus Frankreich finanziert, das sich zur Hochzeit keine Geschenke gewünscht und auch kein Fest gemacht, dafür aber Geld für dieses Hilfsprojekt gesammelt hat. Aus der einst aus einem einzigen kleinen Gebäude bestehenden Schule ist unterdessen ein Schulareal mit zwei Klassenhäusern, einer Bibliothek, einem Garten mit Spiel- und Sportplatz und nicht zuletzt mit einer sauberen Wasserversorgung und einer Toilettenanlage entstanden.

Dass solche Projekte in einem eigentlich reichen Land nötig sind, ist eine Schande!

Clac x 4 und Sand-Heizung

Die strapaziösen Fahrten haben dem Sprinter von Serge und Betty bereits arg zugesetzt: “Il fait clac quand j’accélère et il fait clac quand je relâche la pédale” konstatiert Serge im weichen Sand des Erg Chegaga noch lakonisch. Auf dem Camping in Foum Zguid stellte sich dann aber heraus, dass das laute Geräusch, das nur im 4×4-Betrieb auftritt, eine zu grosse Unwägbarkeit auf den kommenden Pisten darstellt. Kurzerhand beschlossen unsere Reisegefährten nach Agadir zur nächsten MB-Vertretung zu fahren, wo sich dann herausstellte, dass ausserhalb Europas keine Garantiearbeiten vorgenommen werden können. Also fuhren sie gleich weiter nach Algeciras in Spanien und dort wurde ein Schaden an der Aufhängung des Vorderachsdifferentials diagnostiziert. Die gute Nachricht: Voraussichtlich werden sie in 7-10 Tagen wieder zu uns stossen – Inshallah.

Daneben nimmt sich meine Reparatur als Kleinigkeit aus, nachdem ich feststellen musste, dass unsere Standheizung gar nicht oder nur noch Sand wärmte.

Assia die Lehrerin von Tanzourout

Vor zwei Jahren habe ich in Tanzourout nahe von Foum Zguid einen Kindergarten besucht, wo die junge Frau Assia als Lehrerin arbeitet und wurde zum Tee eingeladen (Afrikareise 2017-2018 – Foum Zguid). Nun möchte ich ihrer Familie ausgedruckte Fotos von damals vorbei bringen und sehen, wie es Ihnen geht. Die Freude ist gross, sie erinnern sich gut an meinen letzten Besuch. Sofort wird für mich und Stephan Tee, Gebäck und Nüssli aufgedeckt und nach einigem Geplauder zeigen uns Assia und ihre Schwägerin Aziza stolz ihr grosses Haus. Zum Abschluss werde ich noch traditionell eingekleidet, die besten Stücke und der Hochzeitskopfschmuck der Familie werden hervorgekramt. Die Schwarzen Tücher die farbig bestickt sind, gehören in dieser Region zur Tracht. Darüber wird ein schweres Band am Kopf befestigt, dass mit vielen Silbermünzen und Halbedelsteinen bestückt ist. In der Familie gibt es nur ein Stück davon und bei jeder Heirat darf es dann jeweils die Braut tragen.

Hoch oben im Antiatlas

Wir sind nun zum dritten Tag auf einem Pass (1721m) zwischen Foum Zguid und Taliouine neben einer Piste quer durch den Antiatlas. Der einst hart erkämpfte Weg ist teilweise am zerfallen und entsprechend kamen hier bisher genau zwei weitere Fahrzeuge, zwei uralte Ford Transit, vorbeigehötterlt.

Der Antiatlas ist eine Geröllwüste und die Ortschaften sind Oasen in den Oueds und Mulden zwischen den Bergen. Mit dem wenigen Wasser, das sich dort sammelt, werden dem kargen Boden sorgfältig Gärten abgetrotzt. Neben ihren selbst erstellten Häusern und einigen Tieren haben die Menschen hier wenig. Einige besitzen ein Moto, doch die meisten gehen kilometerweise zu Fuss, oft in simplen Plastikschlarpen. Nur die Strom- und Telefonmasten sind Zeugen vom eigentlich modernen und reichen Marokko. Was manchmal romantisch anmutet, ist meist ganz einfach ein sauhartes Leben in Armut. Omar will jedenfalls weg hier.

Gestern waren wir in der unglaublich schönen, fast betörenden Berglandschaft wandern. Wir bestiegen nahe unseres Biwakplatzes einen Jebel (1910m) und streiften durch die Geröllfelder. Hier findet man Graphit und Spuren deuten daraufhin, dass dieser auch in mühsamer Handarbeit abgetragen wurde.

Das Minarettgebot

Die Staatsreligion Marokkos ist der Islam und fast 99% der Bevölkerung sind Muslime. An dieser Tatsache kommt man hier nicht vorbei, an ihrer Ausprägung aber andauernd: kein Dorf ohne mindestens eine Moschee.

Und von den hohen, von weitem sichtbaren Minaretten, rufen die Muezzins morgens und abends zum Gebet. Manchmal tönt dies wie ein Jumbo Jet beim Start, manchmal anmutig schön.

 
Aber die meisten hier nehmen die Sache ganz entspannt – sie lassen die Moschee im Dorf …

Die Felsmalereien von Aouinet-Asguer

Wir sind seit drei Tagen unterwegs von Guelmin, wo wir unsere Freunde wieder getroffen haben. Durch das Draa Tal mit dem Bergmassiv zu beiden Seiten erreichen wir Msied, das sich als recht heruntergekommen erweist. Schade, Kaffees oder Brot gibt es hier nicht, eine Tankstelle auch nicht. Wozu all die Lichter, die die breite, komplett leere Strasse säumen und uns nachts die Illusion eines Städtchens vorgaukeln? Nun ja, nicht das erste mal das wir das erleben hier in Marokko! Also weiter auf einer Piste zu einem sogenannten Antennengrab weiter südlich. Diese Art Gräber aus Vorislamischer Zeit sind immer gleich angelegt. Von einem Zentrum strecken sich, wie bei einem Bumerang, zwei Arme aus. Dieses hier hat speziell lange solche «Antennen» von ca.260 m Länge.

Bei unbeständigem Wetter fahren wir weiter auf einer schönen Piste durch ein Oued, vorbei an Nomaden , Kamelen und einer Herde Ziegen. Kaum halten wir an für die Nacht erscheint ein Hirte auf seinem Esel. Mit ein wenig französisch, etwas arabisch und Handzeichen, verständigen wir uns. Man versteht nur mit dem Herzen gut, würde St. Exupéry sagen. Der Hirte stammt aus dem Hohen Atlas – wie ist er nur hierhin gekommen? Nachdem wir seine arg verschmutzte Wunde am Finger desinfiziert und verbunden haben, schenkt ihm Stephan ein Paar Schuhe. Er kann sie wirklich gut gebrauchen. Am nächsten Morgen geht es weiter durchs Oued, es wird immer steiniger und sandiger und die Piste quert das Oued mehrmals. Werden wir durchkommen? Swinging Chameau schafft es, doch einige Kratzer müssen wir in Kauf nehmen!

Nach einer steilen rumpligen Auffahrt erreichen wir das Plateau wo sich Felsmalereien befinden. Was für eine Überraschung dort ein Campment anzutreffen. Etwa 10 Soldaten der Forces Auxillaires Marocain sind gerade beim Tee trinken in ihrer Khaima. Wir sind natürlich eine willkommene Abwechslung und werden eingeladen. Sie bewachen die « Fundstelle» die inzwischen auch eingezäunt wurde. Die Zeichnungen sind extrem gut erhalten, da sie unter einem grossen Felsen versteckt sind. Giraffen, ein Elefant, Jäger mit Pfeilbögen und auch abstrakte Zeichen. Ein junger Soldat erklärt uns was er darüber weiss, er hat sich ein grosses Wissen angeeignet und war schon oft in der Wüste. Er stammt aus Mhamid, ist offen und sehr interessiert am Austausch mit Fremden. Zum Abschied kriegen wir noch ein frischgebackenes, warmes Brot geschenkt. Was sind wir doch für Glückspilze!

Staatsfeinde Marokkos?

Die letzten fünf Tage und sage und schreibe 1100km wurden wir von der marokkanischen Sûreté und der Gendarmerie eskortiert, schikaniert und drangsaliert und werden weiterhin auf Schritt und Tritt beschattet!

Angefangen hat alles damit, dass wir in Smara unsere sahraouische Freunde besuchen und ihnen Medikamente, alte Brillen und einige andere Dinge bringen wollten. Vom Campingplatz etwas nördlich von Smara riefen wir unsere Freunde an und verabredeten uns in der Stadt.

Was dann in den nächsten Tagen und Nächten alles passierte, kann man meinen Protokollen entnehmen, von denen ich hier Auszüge wiedergebe:

08.12.2019
Nachts um 1 Uhr werden wir von der Polizei geweckt. Mindestens 6 Leute von der Gendarmerie und ein Zivi von der Sûreté kontrollieren offiziell den Camping, aber eigentlich nur uns (ausser uns ist eh nur ein einziger Camper aus Deutschland hier). Ich diskutiere mit ihnen über den Zeitpunkt und den Grund der Kontrolle. Sie geben hartnäckig vor, es handle sich um eine Routinekontrolle und ziehen nach etwa einer Stunde ab.
Gegen 13 Uhr fahren wir nach Smara und werden von der Sureté am Checkpoint ohne Begründung zum Umkehren aufgefordert. Nach heftigem Widerspruch meinerseits, machen die so provozierten Typen (eine Meute in Zivil) dann doch einige unkontrollierte Bemerkungen, wie “ich wüsste schon, um was es gehe”, “wir seien vor zwei Jahren schon hier gewesen”, “wir hätten uns mit den falschen Menschen getroffen” etc. Aber obwohl nichts konkret gegen uns vorliege, sei Smara für uns “sur l’ordre d’en haut” gesperrt und “il faut respecter la loi”.
Wir fahren zurück zum Camping, um nachzudenken, werden dort aber von der Gendarmerie aufgefordert, sofort weiterzufahren, denn die ganze Provinz Smara sei für uns Sperrgebiet. Wir weigern uns erstmal und warten auf Serge und Betty, die schon früh morgens nach Smara gefahren sind. Später fahren wir dann halt gemeinsam und eskortiert nach Norden. Als wir versuchen nach Akhfennir und zur Küste abzubiegen, werden wir gestoppt und man zwingt uns auf der RN1 zu bleiben. Wir fahren also weiter bis Abteih, wo die Gendarmerie-Eskorte kurz zurückbleibt und biegen ins Oued Chbika ab, wo wir nach einigen Kilometern einen Übernachtungsplatz neben der Strasse wählen. Kaum am Essen, taucht bereits wieder ein Ziviler von der Staatssicherheit im Privatauto auf und fordert uns auf weiterzufahren. Er will uns seinen Namen nicht nennen, zeigt uns auch keinen Ausweis, behauptet aber, er sei der ‘responsable de la region’ und es sei viel zu gefährlich hier zu bleiben, weil Militärzone, Minen, Bösewichte mit 4×4. Da wir uns weigern zu gehen, es ist bereits dunkel und wir sind müde, ruft er per Handy um Hilfe und es kommen noch zwei Typen in Zivil, alle ‘responsable de la region’. Dem Hinweis auf den Widerspruch und der Frage danach, wer nun der wirklich Verantwortliche sei, begegnen sie mit gespieltem Unverständnis und dem Spruch ‘il faut respecter la loi’, meiner Schlussfolgerung, dass ich so keinem von ihnen trauen kann, mit Empörung. Sie bestellen dann aber zur Identifikation doch noch einen Polizisten her, immerhin in Uniform und mit offiziellem Auto. Und uns bleibt schliesslich nichts anderes übrig, als von irgendwelchen Unbekannten eskortiert, in Richtung Meer aufzubrechen. Wieder auf der RN1 wollen wir nach Süden und zu einem nahegelegenen, wilden Campingplatz, aber auch dies wird, von neu herbeigeeilten Gendarmen, verhindert, welche uns zwingen nach El Ouatia zu fahren. Dort werden wir beim absichtlichen hin und her fahren von einem 8-köpfigen Empfangskomitee in 4 Autos (!) ebenfalls hin und her verfolgt (was irgendwie auch lustig war) und wir landeten schliesslich, wieder gegen unseren Willen, um Mitternacht auf dem grossen, hässlichen Camping ‘Sable d’Or’.
Insgesamt sieht es ganz danach aus, als würden uns die Stasis ganz aus der Westsahara verbannen wollen, was den Abbruch unserer Reise bedeuten würde.

09.12.2019
Die Batteriekontrollleuchte in unserem Camper leuchtet seit gestern. Wir versuchen die Fehlerquelle zu finden, vermuten ein defektes Kabel zum Alternator und überbrücken dieses unter den gestrengen Augen der Spitzel.

10.12.2019
Um 10 Uhr fahren wir Richtung Süden los und wir kommen unbehelligt bis zu einem Checkpoint kurz vor Akhfennir. Dort wird unsere Befürchtung bestätigt und wir werden, auf geheiss des Verantwortlichen von Tarfaya, zum Umkehren aufgefordert. Die Beamten dort sind aber grundsätzlich anständig und lassen sich später, vielleicht auch weil ich andeute die Schweizer Botschaft anzurufen, darauf ein, uns zu helfen. Sie telefonieren jedenfalls nach jeder meiner drei Weigerungen nach Norden zurückzukehren, von neuem intensiv. Nach anderthalb Stunden dürfen wir dann weiter, mit der Auflage ohne Halt und direkt nach Layoune zu fahren. Dort angekommen, werden wir noch vor der Stadt von der Sûreté abgefangen und müssen wieder 1.5 Stunden warten, bis ein ziemlich durchgeknallter Oberstasi auftaucht, der mir erklärt, dass wir nun in zwei Minuten quer durch Layoune an die südliche Stadtgrenze eskortiert werden, dann die Pässe wieder erhalten würden und nach Süden weiterfahren dürften. Wir also voran durch die Stadt, hinter uns ein Rattenschwanz von zivilen und offiziellen Polizeiautos und zuhinterst Serge und Betty. Bei einem Kontrollposten bei der Ausfahrt scheisst der Durchgeknallte dann noch Serge total zusammen, weil er hinter ihnen herfahre und beschuldigt ihn zu filmen. Wir bekommen aber dort unsere Pässe zurück, mit der irritierenden Bemerkung wir seien dann das nächste mal wieder ‘les bienvenues’!? Wenig später in El Marsa (nach ca. 25km) gibt es nochmals eine Kontrolle (Pässe, Führerschein, Fahrzeugausweis, Versicherung, …) und nach diesem Halt springt unser Sprinter nicht mehr an. Wir überbrücken, verlassen so schnell als möglich die Stadt und biegen dann ausserhalb auf eine kurze Piste ab, um einen Schlafplatz zwischen Dünen zu finden. Kaum sind wir plaziert, beginnt die nun sattsam bekannte Story von neuem: es kommen zwei Gendarmeriewagen mit 5 Leuten drin, sie erklären uns, dass das hier alles Sperrgebiet, vermint und überhaupt kein guter Platz sei und fordern uns auf ihn zu verlassen. Wir erklären uns für ausserstande weiterzufahren (zu müde, zu spät, zu alt, Camper defekt) und die Beamten sind ausnahmsweise in der Lage ihre “Order” in Frage zu stellen. Sie büssen dafür, indem sie angewiesen werden ca. 200m von uns entfernt in ihren Autos zwischen den Dünen zwecks Bewachung zu übernachten.

11.12.2019
Mit Hilfe einer Überbrückung zu Serges Sprinter starten wir unseren Camper und fahren um ca. 10:30 Uhr gegen Boujdour los. Auf der RN1 werden wir von Anfang an beschattet. Ein Wagen fährt uns voraus, einer hintendrein und beide versuchen dies wie immer ziemlich dilettantisch zu kaschieren. Die Polizisten an den diversen Checkpoints sieht man ausserdem bei unserer Anfahrt jedesmal telefonieren und sie winken uns daraufhin einfach durch.
Wir fahren nur noch dank den Bordbatterien und auch deren Ladung nimmt kontinuierlich ab. Bei ca. 10.8V fallen die elektronischen Steuerungen (ESP, ABS, ASR) aus, später meldet die Konsole bei ca. 10.4V auch noch einen allgemeinen Fehler FF, aber wir kommen auf dem letzten Zacken noch nach Boujdour. Die Kontrolle dort ist etwas speditiver, vermutlich weil die Beamten bereits von unserem Problem mit dem Alternator wissen. Ich erkundige mich noch nach einem Mechaniker und wir fahren daraufhin zu Khalifa Chahbouns Garage im Zentrum der Stadt. Khalifa tritt vertrauenswürdig und kompetent auf und willigt ein, die Reparatur auf dem Camping vorzunehmen, da wir dort für eine etwaige Weiterfahrt nach Dakhla unbedingt die Batterien aufladen müssen.
Wir fahren also zum Camping, installieren uns und schon bald tauchen zwei Typen auf und bauen den Alternator aus. Als sie fertig waren, kommt dann auch Khalifa und es stellt sich heraus, dass er gar nicht mit den anderen zusammen arbeitet, sondern dass diese die Arbeit gekidnappt haben. Die Polizisten scheinen nicht die einzigen mit spitzen Ohren zu sein in Marokko. Wir überlassen dann aber die Reparatur des Alternators dem Elektriker, der mit Khalifa gekommen ist. Schon nach ca. einer halben Stunde kommen sie mit dem geflickten Gerät zurück. Sie haben den defekten Regler ausgewechselt. Zusammen bauen sie nun den Alternator wieder ein und Tests zeigen, dass er wieder einwandfrei läuft. Ein Problem weniger.
Danach gehen Susan, Serge und Betty zusammen spazieren und werden auch dabei ständig beschattet.

12.12.2019
Ab 10 Uhr fahren wir der Steilküste entlang weiter in den Süden. Unsere Beschatter wechseln sich zwar immer wieder ab, sind aber wegen ihres dilettantischen Verhaltens durchschaubar und leicht zu erkennen. Nach ca. 130km möchten wir eine Fundstelle prähistorischer Spuren besuchen und erhalten vom lokalen Militärposten auch die Genehmigung dazu. Auf einer schmalen Strasse geht es runter ans Meer, doch kaum da angelangt, tauchen 5 Leute von der Sûreté, der Gendarmerie und vom Militär in drei Wagen auf und schicken uns wieder weg.
Sie singen das ewig gleiche Lied “C’est tous pour votre sécurité – fideri fidera fiderallalla”, bestreiten, dass sie uns verfolgen, hören absolut nicht zu und sagen nie, warum sie uns überhaupt schikanieren und wer sie wirklich sind. In ihren in arabisch geführten Gesprächen, tauchen jedoch immer wieder die Worte “Suisse” und “Saharoui” auf.
Wir fahren also weiter und die folgenden, bereits informierten Polizeikontrollen lassen uns wieder einfach durch – wenigstens ein Vorteil. Erst beim Checkpoint der Sûreté vor Dakhla müssen wir nochmals warten.

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